Bornholmer Oberkreide-Geschiebe

 

 

Die Oberkreide Skandinaviens wird stark von der Schreibkreide dominiert. Doch tiefere Kreideablagerungen kennt man kaum. Sie sind auch nicht so großflächig freigelegt. Nur an Stellen wo tektonische Störungen einzelne Blöcke der tieferen Kreide schräg gestellt haben, wie auf Bornholm.

Vom Cenoman bis ins Santon sind die Ablagerungen immer wieder Lückenhaft oder zeigen starke Erosionsspuren.

 

Arnager Kalk Formationen

Das Cenoman auf Bornholm beginnt mit weichen Grünsandablagerungen, dem Arnager-Grønsand. Es ist ein fossilreicher, toniger Feinsand mit einer Dicke von ca. 70 bis 130 Metern. An Fossilien kommen Ammoniten, Belemniten, Muscheln, Schnecken, Brachiopoden aber auch Seeigelreste vor. Leider ist dieses Material zu weich und konnte somit den Transport im Eisstrom nach NW Deutschland nicht überstehen.

Direkt auf dem Cenoman-Gestein würden die Sedimente des Turon folgen, doch diese Ablagungsschichten fehlen vollständig. Erst an der Grenze vom Turon ins Coniac setzt die Ablagerung wieder ein und wird vom Arnager-Konglomerat markiert. Diese Schicht hat eine dicke von 40 cm. Hierbei handelt es sich um ein calcitgebundenes Phosphorit-Konglomerat mit einigen Fossilien. Neben Seeigeln wie: Echinocorys sp. und Conolus sp. kommen auch Treibholzreste und Haizähne von Ptychodus  vor. Auffällig sind die Generationen knollenartig ausgebildeter Phosphorit-Nester, die einzelnen Phosphorite sind Grün gerindet.

Der darüber liegende Arnager-Kalk (Coniac) ist nur 12 bis 20 m dick. Dieser Kalk besteht aus feingeschichtetem Kalk oder ist lagenweise bankig oder konglomeratisch ausgebildet. Diese Primär- und Sekundärknollen weisen auf Episoden von Ablagerungen hin. Es handelt sich wohl um mehrere Abfolgen von Erosion und Ablagerung mit erneuter Aufarbeitung. Außerdem lassen sich verschiedenste gut erhaltene Fossilien finden, besonders viele Ammoniten, Belemniten und Muscheln mit Schalenerhaltung.

 

 

Unterer Arnager-Kalk mit Phosphorit   Unterer Arnager-Kalk mit Phosphorit
Unterer Arnager-Kalk mit Glaukonit und Phosphorit
(FO: Münsterländer Kiessandzug)
 

  

Ammonit Scalarites cf. turoniensis
Ammonit Scalarites sp.
(Oberkreide - Turon/Coniac)
(FO: Münsterländer Kiessandzug)

 

 

Muschel Yoldia sp.
  • Muschel Yoldia sp. 
  • (Oberkreide, Turon/Coniac)
  • (FO: Münsterländer Kiessandzug)

 

 

Pycnodonte vesicularis im Arnager-Kalk
Muschel Pycnodonte vesicularis
(Oberkreide, Turon/Coniac)
(FO: Münsterländer Kiessandzug)
 

 

Bavnodde Grønsand Formation

Der Arnager Kalk wird vom Bavnodde Grønsand überlagert. Diese Formation ist ca. 70 m dick und besteht aus glaukonitreichem Kalksandstein, der von Organismen stark durchzogen ist und eine große Anzahl von großen flachen Muscheln und Schnecken sowie Brachiopoden und Belemniten aufweist, aber auch Seeigel wie Micraster und Temnocidaris. Eingeschaltet sind mehrere Schichten aus kieseligen Grünsandstein und –Konlomerat-Sandstein. Auch gibt es viele Hohlräume die von Schwämmen stammen. Diese Schichten wurden unter starken Stürmen abgelagert, wo Sand aus flachen Bereichen entlang der Küste in tiefere Gewässer gespült wurde.

 

Bavnodde Grünsand-Konglomerat
  • Bavnodde Grünsand-Konglomerat
  • (Oberkreide, Coniac/Santon)
  • (FO: Münsterländer Kiessandzug)
 
 
Bavnodde Konglomerat
Bavnodde Konglomerat
(Oberkreide, Coniac/Santon)
(FO: Münsterländer Kiessandzug)
 
 
Bioturbation im Bavnodde-Sandstein
  • Bioturbation im Bavnodde-Sandstein 
  • (Oberkreide, Coniac/Santon)
  • (FO: Münsterländer Kiessandzug)

 

Muschel  Leda? sp.   Muschel Leda? sp.
  • Muschel Leda sp. im Bavnodde-Sandstein 
  • (Oberkreide, Coniac/Santon)
  • (FO: Münsterländer Kiessandzug)
 
 
 
 

Text: Harald Rohe

Ertstellt: August 2018

 

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